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Wir sind sozial konstruierte Wesen in einer Welt voller Projektionsverhalten

 Wir sind sozial konstruierte Wesen in einer Welt voller Projektionsverhalten

 

Jeder konstruiert darin seine eigene Wirklichkeit. Und Menschen neigen dazu ihre als Wahrheit zu definieren und versuchen sie anderen überzustülpen.

So lange Wirklichkeitskonstruktionen und Weltsichten zueinander passen... Alles tutti... Wenn unterschiedliche Weltsichten und Wirklichkeitskonstruktionen nicht harmonisieren wird es spannend...

Wer versucht, wen auf welche Art von der eigenen Sicht zu überzeugen, wer definiert wen als minderbemittelt oder verdummt oder brainwashed, wenn Meinungen und Prinzipien nicht zueinander passen. Wem gelingt es Unterschiedlichkeit stehen zu lassen und wer definiert irgendwann das Andersartige zum Feindbild und solidarisiert sich mit einer Gruppe die dann wunderbar gegen die andere sein kann.

 

Ich glaube dass sich niemand grade die Entscheidung leicht macht. Ich glaube dass die, die all das entspannt nehmen in der Minderheit sind. Ich glaube dass die Einladung für Kampf und Aggression grade groß ist, weil die Spaltung der Lager und deren Weltbilder von richtig und falsch so verfestigt sind, dass es leichter ist Feinbilder zu generalisieren und zu projizieren, um aufeinander los zu gehen, anstatt zu sehen, dass jeder individuell vollkommen für ihn berechtigt seine/ihre Welt konstruiert. Und so lange es keine Impfpflicht gibt, hat jeder die freie Wahl zu entscheiden ob er/sie will oder nicht.

Ich werde immer häufiger beleidigt. Auf mich wird immer wieder projiziert, wie ich angeblich zu meiner Entscheidung komme und mir wird angedichtet, was ich dadurch nicht angeblich für ein abgrundtief schlechter Mensch bin. Selten höre ich Annahmen, die auch nur im Ansatz was mit mir und meiner Wirklichkeit zu Tun haben...

 

Faktisch Wirklichkeitskonstruktionen die ich nicht ändern kann. Denn die findet in anderen statt und nicht in mir. Egal, wie ich mich selbst wahrnehme, mir Welt und dem Geschehen Bedeutung gebe und mich in Bezug dazu setze.

Wenn ich sehr selten gefragt werde, wie ich zu meiner Entscheidung komme, wohlwissend dass ich diese Frage nicht beantworten müsste. Dann erlebe ich in 98% der Fälle dass ich nicht mal ausreden kann, bevor man versucht mich von der anderen Weltsicht zu überzeugen. Und wenn ich mich gegen ungefragte Beratschlagung oder Verhörtaktik abgrenze, dann wird es meist sehr schnell unter der Gürtellinie beleidigend.

 

Ich versuche gar nicht, von meiner Perspektive zu überzeugen, denn wir Menschen neigen dazu, das woran wir glauben nötigenfalls bis aufs Blut zu verteidigen.

Jemand der nicht mindestens daran interessiert ist Deine Wirklichkeitskonstruktion verstehen zu wollen, jemand der nicht bereit ist Deine neben seiner stehen zu lassen, ist nicht offen für Deine Perspektive. Da ist die Tür zu, da geht es nur um das angebliche Richtige was Du verstehen und bitte annehmen, dich fügen sollst. Wenn keine multiperspektivische Bereitschaft besteht, sondern ein idealisiertes Weltbild angestrebt wird, auf dass sich mehrere geeinigt haben, bist du in dieser Gruppe schneller der definierte Feind als Du gucken kannst. Systemfremd... entweder du lässt dich assimilieren oder du wirst aussortiert.

Völlig logisch nachvollziehbar.

 

Natürlich gibt ebenso die Menschen die mich feiern, dafür dass ich mich überhaupt noch traue was zu sagen, dafür dass es mir meist gelingt nicht aus der Haut zu fahren. Diejenigen die sich mit mir in ihrer Weltsicht verbrüdert und verschwestert fühlen... und auch diese Konstruktion kreieren diese Menschen in sich und ich habe keinen Einfluss darauf wie sie das tun.

Das kann morgen schon wieder anders sein.

 

Und es gibt die Menschen, denen es -für meine Weltsicht- glücklicherweise gelingt, Perspektiven nebeneinander stehen zu lassen. Mit Interesse an gegenseitigem Austausch der frei von missionieren wollendem Verhalten steckt. Die es nicht von deiner Position zu einem Thema abhängig machen, ob sie dich noch als Freund sehen oder nicht. Wo mit ehrlichem, wertschätzendem Visier geschaut wird, ob es mit Blick auf Unterschiedlichkeit in der aktuellen Lage einen Weg für Gemeinsamkeit gibt. Oder ob man gemeinsam entscheidet, dass im Frieden mit unterschiedlichen Weltbildern es grade keinen gemeinsamen Weg gibt. Und ja, man kann auch in Uneinigkeit einig sein und friedlich auf Kontakt zueinander verzichten, oder gemeinsam nach einem gemeinsamen Weg schauen.

 

Das Tetralemma macht die Welt zu einem deutlich liebevolleren Ort.

 

Zusammen genommen.. Ja, so ist das in einer Welt in der wir sozial konstruiert sind und jeder in sich auf Basis seines aktuellen Seins und seines Geworden Seins Wirklichkeit konstruiert und Entscheidungen trifft.

 

Selbstverantwortung für unsere Entscheidungen, für unser Denken, unser Fühlen, unser Tun und nicht Tun, für die Art wie wir mit Mitmenschen umgehen die andere Welt- und Meinungsbilder haben als wir... die müssen wir spätestens dann übernehmen wenn wir bewusst mal in den Spiegel schauen zu was wir da grade beitragen.

 

Ich zitiere mich selbst, "sie lieben oder sie hassen Dich... und manchmal ist es was dazwischen". Du selbst musst Dir im Spiegel ins Gesicht schauen und mit Dir leben können.

 

Also liebe mich, hasse mich, tue beides, oder keins von beidem. Gib meinen Worten Relevanz, oder lass es bleiben...Definiere mich als Freundin oder Feindin, als Engel oder Bestie.... mach alles davon, oder nichts.

Ich weiß wir sind eh immer beides... und die Welt besteht nicht nur aus entweder oder, sondern auch aus beidem und keins von beidem...also treffe ich meine Wahl für mich in jedem Augenblick so, dass ich mit mir leben will und mir guten Gewissens im Spiegel ins Gesicht schauen kann.

 

Und ja, ich übernehme auch die Selbst-Verantwortung für meine Entscheidung. Ich besorge mir keinenFake-Ausweis, ich zahle solidarisch all meine gesellschaftlichen Beiträge und halte mich an Regeln deren Sinn für mich grade aktuell nur zum Teil nachvollziehbar ist und gehe zur Not auch wieder komplett in den Lockdown und schaue mir dabei im Spiegel erhobenen Hauptes ins Gesicht.

 

P.S.: Wenn Du bis hierhin gelesen hast und Dich noch immer fragst ob ich nun geimpft bin oder nicht, könnte hier vielleicht klar werden, dass es für das was ich hier zum Ausdruck bringe völlig irrelevant ist ob ich es bin, oder nicht.

Alles Liebe zu Euch

Treya

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